Ich bin mit der Resonanz auf die Ausstellung nicht einfach nur zufrieden, ich bin begeistert und überwältigt. Schätzungsweise etwa eintausend Menschen haben die Ausstellung besucht. Zu den Besuchern gehörten Auszubildende einer Pflegeschule ebenso wie ältere Menschen und Eltern, die die Ausstellung gemeinsam mit Ihren Kindern besichtigt haben. Einige Besucher blieben nur wenige Minuten, andere eine ganze Stunde. Viele betrachteten sich die Fotos erst aus der Ferne und näherten sich ihnen zögerlich; es war förmlich zu spüren, wie diese Bilder etwas in ihnen (aus)lösten. Besonders beeindruckt bin ich aber von den zahlreichen Gesprächen, die ich mit Besuchern geführt habe: Viele berichteten mir mit großer Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit von eigenen Todesfällen und wie sie mit dem Verstorbenen umgegangen sind. Andere sagten mir, sie hätten selbst ihren verstorbenen Angehörigen fotogarfiert, sich aber nie getraut, das Foto jemandem zu zeigen, und jetzt wüssten sie gar nicht mehr, warum. Ein älterer Herr hat mir sogar ein Foto seiner verstorbenen Mutter mitgebracht. Es ist, als hätte die Ausstellung bei vielen eine Blockade gelöst und sie zum Reden über das Tabuthema Tod gebracht. Erst durch die Reaktionen der Besucher und Betrachter wurde mein Projekt Bilder der Stille vollständig. Das ist mir während der zehn Ausstellungstage klar geworden. Wie tief die Bilder von den Verstorbenen die Besucher bewegt haben, davon zeugen auch die Einträge in das ausgelegte Gästebuch. Eine Auswahl der Einträge finden Sie unter dem Menu-Punkt Gästebuch. Ich schreibe dies alles nicht, um mich in meinem Erfolg zu sonnen, denn es ist nicht allein mein Erfolg. Als Fotograf verstehe ich mich als gestaltender Vermittler zwischen der Welt und dem späteren Betrachter meiner Fotos. Im Falle des Projektes Bilder der Stille steht am Anfang dieses Vermittlungsprozesses der Verstorbene, und den habe ich nur deswegen fotografieren können, weil die Angehörigen mir dazu ihre – zweifellos mutige – Zustimmung gegeben haben. Dafür möchte ich mich nochmal bedanken. Dann hat sich die Kapelle St. Maria Magdalena als idealer Ausstellungsort und die Zeit um Allerheiligen herum als ideale Ausstellungszeit erwiesen. Ort und Zeit waren nicht meine Idee, sondern die von Künstlerseelsorger Prälat Josef Sauerborn, Markus Roentgen und Monsignore Robert Kleine vom Erzbistum Köln. Auch an sie nochmal meinen herzlichen Dank. Und schließlich gilt mein Dank allen Besuchern meiner Ausstellung, für die vielen offenen, ernsten, manchmal auch lustigen, vor allem aber befreienden Gespräche und den Zuspruch. Allein dafür hat sich meine Mühe mehr als gelohnt. Und nicht zuletzt gilt mein Dank allen Spendern für das Projekt Bestattung obdachloser Menschen, für das wir während der Ausstellung gesammelt haben. Die Spendensumme beträgt 1.188,88 Euro. Eine stolze und sehr kölsche Zahl! Falls Sie noch für dieses Projekt spenden möchten, hier die Bankverbindung:
Wenn Sie eine Spendenquittung wünschen, geben Sie bitte im Feld Verwendungszweck Ihre vollständige Adresse an. Weitere Informationen zu dem Projekt Bestattung obdachloser Menschen finden Sie hier. Das Projekt Bilder der Stille setzte ich fort. Weitere Ausstellungen
sind geplant, Ort und Zeit stehen aber noch nicht fest. Schauen Sie ab
und zu einmal auf meiner Webseite vorbei!
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